SciFi wird zu einem KI-Thema
Wie steht es heutzutage um die klassischen Science-Fiction-Themen, wie beispielsweise der interstellaren oder intergalaktischen Raumfahrt oder auch dem aus den Star-Trek-Serien bekannten "Beamen", dem Kontakt zu Aliens oder etwa dem Thema "Zeitreisen"?
Hier wird eines immer deutlicher: "Künstliche Intelligenz" (KI), ebenfalls schon lange ein zentrales Thema der Science-Fiction, dort jedoch eher im Sinne einer weiter entwickelten Form von KI mit einem eigenen Bewusstsein, hat einen immer stärkeren Einfluss auf sämtliche andere SciFi-Themen, sodass diese selbst mehr und mehr zu einem KI-Thema werden.
Um etwa die großen Distanzen im Weltraum überwinden zu können, gibt es in der Science-Fiction natürlich den "Warp-Antrieb" und die "Wurmloch"-Technologie, mit deren Hilfe Raumfahrten mit Überlichtgeschwindigkeit möglich sind. Auch in der realen Welt der Wissenschaft wird an diesen Themen geforscht. Allerdings mehr in Form von theoretischen Konzepten und mathematischen Berechnungen im Rahmen der Grundlagenforschung.
Bei der herkömmlichen Raumfahrt ist es der Zeitfaktor, der eine Reise zu anderen Sternensystemen verhindert, selbst wenn es gelingen würde, Raumfahrzeuge zu entwickeln, die annähernd Lichtgeschwindigkeit erreichen könnten. Eine Reisedauer von Jahrhunderten oder eher Jahrtausenden wäre normal, um einen bewohnbaren Planeten zu finden, jedenfalls in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Bei der Reise zu benachbarten Galaxien sind es dann schon Jahrmillionen.
Dass der Zeitfaktor, also die extrem lange Dauer der interstellaren Raumfahrt einen entscheidenden Hinderungsgrund für derartige Weltraummissionen darstellt, hängt natürlich in erster Linie mit der begrenzten Lebensspanne des Menschen von ca. 70 – 80 Jahren zusammen und zwar nicht nur für die Besatzungsmitglieder der Raumschiffe selbst, sondern auch für die Menschen, die auf der Erde zurückbleiben. Welche Gesellschaft wäre schon bereit, Milliardensummen in eine Weltraummission zu investieren, wenn erst wieder in mehreren tausend oder zehntausend Jahren die erste Rückmeldung zu erwarten ist.
Zukunftsforscher gehen jedoch davon aus, dass sich diese menschliche Denkweise grundlegend ändern würde, wenn der Mensch über eine unbegrenzte Lebensspanne verfügen könnte, etwa wenn die Übertragung des menschlichen Geistes in einen Computer, ein Computer-Netzwerk oder auch in ein künstliches neuronales Netz möglich wäre, in dem der menschliche Geist ohne seinen biologischen Körper in einer virtuellen Realität (VR) als "VR-Mensch" leben kann. Ein solcher "Mind-Upload", der im Science-Fiction-Genre natürlich schon lange ein Thema ist, beschäftigt aber auch immer mehr Forscher, die im Forschungsbereich der "Künstlichen Intelligenz" (KI) tätig sind und die von Millioneninvestitionen großer Firmen profitieren, denn ein "Mind-Upload" und die Entwicklung einer KI mit Bewusstsein beruhen auf den selben Prinzipien.
Auch das "Beamen" wäre wesentlich einfacher, bzw. könnte dann erst tatsächlich funktionieren, wenn lediglich der menschliche Geist ohne seinen biologischen Körper von dem einen zum anderen Computersystem "teleportiert" würde. Natürlich müsste auch hier das "Empfängersystem" zunächst einmal auf konventionelle Art zum Zielort transportiert werden. Aber dann könnten die "VR-Menschen" als Datenstrom mit Lichtgeschwindigkeit dort hingesendet werden.
Aliens sind in der Science-Fiction auch schon längst zur KI geworden und jene Wissenschaftler, die sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob wir allein im Universum sind, ziehen immer mehr die Möglichkeit in Betracht, dass wir bei einem ersten Kontakt zu einer hochentwickelten außerirdischen Zivilisation nicht auf biologische, sondern digitale Wesen treffen.
Zwar beruht die Weltraumfahrt in den meisten Science-Fiction-Serien immer noch auf den "Warp-Antrieb" oder die "Wurmloch"-Technologie und das ändert auch nichts an der weiterhin großen Beliebtheit dieser Serien, wenn auch mehr und mehr aus nostalgischen Gründen.
Aber etwas hat sich doch geändert: Bei vielen Science-Fiction-Fans verschwindet nach und nach dieses "ungute Gefühl", das sich bislang beim Betrachten der meisten Science-Fiction-Serien immer irgendwie mit eingeschlichen hat, nämlich dass die interstellare Raumfahrt für eine sehr lange Zeit, wenn nicht sogar für immer, nichts als ein schöner Traum bleiben wird, eben Science-Fiction.
Selbst der Wunsch vieler Science-Fiction-Fans, mit Hilfe einer echten Zeit-Maschine, Zeitreisen in die Vergangenheit unternehmen zu können, wird sich laut Zukunftsforschern eines Tages darauf beschränken, sich in einer perfekt gestalteten virtuellen Realität (VR) aufzuhalten, die die gewünschte vergangene Epoche derart real darstellt, dass der Besucher den Unterschied zu einer realen Umgebung nicht mehr wahrnehmen kann und dieser sich dann fragen wird, warum er sich dann noch "echte" Zeitreisen wünschen sollte.